, , Julia Schneidawind - Jüdische Geschichte und Kultur - LMU München
Jüdische Geschichte und Kultur
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich
Julia Schneidawind

Dr. Julia Schneidawind

Akademische Rätin auf Zeit

Kontakt

Postanschrift:


Historisches Seminar der LMU
Jüdische Geschichte und Kultur
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 6769

Sprechstunde:
nach Vereinbarung

Kurzvita

Dr. Julia Schneidawind ist seit Oktober 2022 Wissenschaftliche Assistentin und Akademische Rätin a.Z. am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Forschungsprojekt Judentum in Bayern tätig.

Ihre Dissertation, die am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur entstand, erschien im Oktober 2023 unter dem Titel Schicksale und ihre Bücher. Deutsch-jüdische Privatbibliotheken zwischen Jerusalem, Tunis und Los Angeles (Vandenhoeck & Ruprecht) und wurde mit dem Eduard-Dukesz-Preis 2023 ausgezeichnet.

Sie forscht schwerpunktmäßig zur Migrations- und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, zu Material Culture Studies, Holocaustforschung und Frauengeschichte. Derzeit bereitet sie ihr Habilitationsprojekt vor, das sich mit der Alltagsgeschichte der Gewalt gegen Frauen im langen 20. Jahrhundert beschäftigt. Darüber hinaus arbeitet sie an mehreren Forschungsprojekten, darunter Das Klassenfoto. Schicksal einer jüdischen Schulklasse, Israel-Bilder und Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft sowie die inhaltliche Erschließung der Bibliothek Franz Rosenzweigs, die heute in der Nationalbibliothek von Tunesien aufbewahrt wird.

Laufende Projekte

  • Entwicklung des Habilitationsprojekts:

    Gewalt, Geschlecht, Marginalisierung: Räume der Gewalt und Intersektionale Perspektiven auf Alltagsgewalt gegen Frauen und Minderheiten im langen 20. Jahrhundert (Arbeitstitel)
    Das Projekt leistet einen grundlegenden Beitrag zur historischen Erforschung von Alltagsgewalt gegen Frauen zwischen 1890 und 1960. Ziel ist es, durch eine epochenübergreifende Analyse die gesellschaftliche Wahrnehmung und Definition von Gewalt zu untersuchen und einen historisch geschärften Gewaltbegriff herauszuarbeiten. Methodisch verbindet die Studie Emotionsgeschichte, Mikrohistorie und Raumgeschichte, um neue Perspektiven auf geschlechtsspezifische Gewalt zu eröffnen.

    Ein besonderer Fokus liegt auf den sozialen und kulturellen Dynamiken, die Gewalt ermöglichten, verankerten oder infrage stellten. Dabei werden Räume nicht nur als physische, sondern auch als symbolische und soziale Konstrukte betrachtet, die Gewalt beeinflussen. Schutzräume, Bedrohungsräume und Handlungsspielräume von Frauen stehen dabei ebenso im Zentrum wie die spezifischen Erfahrungen von Frauen aus Minderheiten, deren Gewaltbetroffenheit an der Schnittstelle von Geschlecht, Ethnizität, sozialer Klasse und rechtlicher Marginalisierung lag. Das Projekt fragt, wie sich Gewalt in den Lebensrealitäten von jüdischen Frauen, Migrantinnen oder Frauen aus sozial benachteiligten Gruppen manifestierte, welche besonderen Gewaltformen sie erlebten und inwieweit sie durch staatliche Institutionen oder soziale Netzwerke geschützt oder ignoriert wurden.

    Darüber hinaus untersucht die Studie die Rolle von Solidarität und Schutzmechanismen innerhalb von Minderheitengemeinschaften sowie die emotionale Dimension der Gewalt. Angst, Scham, Ohnmacht und Widerstand beeinflussten sowohl die individuelle Verarbeitung als auch gesellschaftliche Reaktionen. Der mikrohistorische Ansatz ermöglicht eine detaillierte Analyse der Alltagsgewalt gegen Frauen, ihrer Mechanismen und Dynamiken. Durch die interdisziplinäre Verknüpfung von Raumgeschichte und Minderheitengeschichte wird Gewalt nicht als isoliertes Phänomen, sondern als tief verwurzelte gesellschaftliche Struktur sichtbar gemacht.

  • Inventarisierung des Inhalts der Bibliothek Franz Rosenzweig in der Nationalbibliothek von Tunesien
  • Das Klassenfoto: Das Schicksal einer jüdischen Schulklasse (gemeinsam mit Dr. Kristina Milz)
  • Israel-Bilder und Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft (gemeinsam mit Dr. Ghilad H. Shenhav)

Aktuelles

Downloads