, , Lehrveranstaltungen WiSe 2021/22 - Jüdische Geschichte und Kultur - LMU München
Jüdische Geschichte und Kultur
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Lehrveranstaltungen WiSe 2021/22

Lehrveranstaltungen 
Wintersemester 2021/22
Prof. Dr. Eva Haverkamp-Rott

Vertiefungskurs
Montags: 15.00-18.00 Uhr
Vertreibungen und Migrationen der Juden im mittelalterlichen Europa

Beschreibung: Vertreibungen, Verfolgungen und Migrationen der Juden waren multikausal; ihr Studium beleuchtet daher immer eine Vielzahl von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, die Vertreibungen und Migrationen auslösten und zugleich Umbrüche und Krisensituationen in den christlichen Gesellschaften reflektierten. Neben der Perspektive auf die christlichen Gesellschaften, die vertrieben und verfolgten, richtet sich der Blick des Seminars in gleichem Maße auf die Juden, auf ihre Reaktionen in den jeweiligen Vertreibungen sowie auf ihre Versuche, sich durch Migration eine neue Heimat zu schaffen. Näher beleuchtet werden die Vertreibungen der Juden aus England, Frankreich, aus weiten Teilen des Deutschen Reichs und aus Spanien in einem Zeitraum von 1290 bis ins frühe 16. Jahrhundert.

Vorlesung-Einführung und Vorlesung-Vertiefung, Mittelalter
Dienstags: 14.00-16.00 Uhr
Juden in der Politik während des Mittelalters

Beschreibung: Juden waren im Mittelalter gemeinhin keine Herrscher. Sie waren Objekte der Politik von andersgläubigen Herrschern. Dennoch konnten sie an der Politik mitwirken, indem sie sich in den unterschiedlichen
Konstellationen der Gesellschaft engagierten: innerhalb jüdischer Gemeinden, in zwischengemeindlichen Auseinandersetzungen, zwischen jüdischen Gemeinden und einzelnen Juden, und besonders in den komplexen Beziehungsräumen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Gemeinden oder zwischen jüdischen Gemeinden und nichtjüdischen Autoritäten, sowie zwischen einzelnen Juden und Herrschern. Juden an herrschaftlichen Höfen standen im Dienste der Herrscher, darunter auch Päpste, und konnten zugleich wichtige Vermittler zwischen den drei unterschiedlichen Religionsgemeinschaften sein. Diese Vorlesung wird die zwei Aspekte des Themas Juden in der Politik während des Mittelalters behandeln: Juden unter der Herrschaft und als Handelnde in der Politik. Wer waren sie und wie sah ihre Welt aus?

 

Oberseminar/Bachelorkurs/Masterkurs
Dienstags: 20.00-22.00 Uhr, via zoom 

Aufbaukurs
Mittwochs: 15.00-18.00 Uhr
Mittelalterliche Jüdische Geschichte als Europäische Geschichte

Beschreibung: Kontakte und Verbindungen unter Juden nicht nur vor Ort - in ihrer Gemeinde - sondern mitunter bis über weite Entfernungen haben die Geschichte der Juden im mittelalterlichen Europa geformt. Sie ist ebenso geprägt von Beziehungen zwischen Juden und Christen auf lokalen, überregionalen und länderübergreifenden Ebenen. Dieser Aufbaukurs beschäftigt sich mit überregionalen Konnexen, Phänomenen und Entwicklungen in Politik, Religion, Wirtschaft und Recht, wie diese lokale Verhältnisse mitbestimmten und von solchen beeinflusst wurden. Dafür werden Beispiele aus dem europäischen Kontext, zum Teil mit Bezügen zum Mittelmeerraum, dem Nahen Osten bis hin zu Indien, besprochen.

 

Kolloquium mit Prof. Burckhardt und Prof. Görich in der
Mittelalterlichen Geschichte
Mittwochs: 18.00-20.00 Uhr

 

Vorträge

Am 8. Dezember (Mittwoch), 18.00-20.00 Uhr, wird Aviya Doron, Doktorandin an der Hebräischen Universität Jerusalem, einen Teilaspekt ihrer Dissertation zum Thema „Risk and Trust in Jewish-Christian Economic Interaction in the German Empire, 1280-1420“ vorstellen. Der Titel ihres Vortrages lautet: Objects of Trust? The Materiality of Pawns in Medieval Jewish-Christian Exchange.

Am 18. November (Donnerstag), 19.00-21.00 Uhr, hält Dr. Micha Perry, Universität Haifa, einen Vortrag zu Katalonien: “11th Century Jewish Land-Surveyors in Catalonia and the Transmission of Arab Knowledge to Europe”.

Am 9. Februar (Mittwoch), 18.00-20.00 Uhr, hält Susanne Weigand einen Vortrag zu ihrem Dissertationsthema: „Von Akzeptanz zu Ausweisung. Das Verhältnis zwischen Juden und Christen in Regensburg zwischen 1450 und 1519“.