Oral-History-Podcast: Perspektiven auf Olympia 1972
Podcastreihe: Perspektiven auf Olympia 1972 - ein studentisches Oral History-Projekt
Die Olympischen Spiele des Jahres 1972 veränderten München grundlegend, beispielsweise durch den Bau des Olympiastadions und des Olympiaturms (Fotografie links). Die zunächst so positiv wahrgenommene Atmosphäre der „heiteren“ Spiele schlug am fünften September 1972 ins Gegenteil um, als acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ die Olympia-Unterkünfte der israelischen Nationalmannschaft stürmten. Jahrzehntelang taten sich München, Bayern und Deutschland mit der Konfrontation dieses blutigen und schmerzhaften Erbes schwer. Erst 2017 weihte das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Olympiapark einen Erinnerungsort ein, welcher ausführlich über das Attentat informiert und an die israelischen Sportler erinnert (Fotogafie rechts).
2022 jährte sich die Austragung der Olympischen Spiele in München zum 50. Mal und an den zahlreichen Feiern und Gedenkveranstaltungen zeigte sich erneut, wie komplex und widersprüchlich sich der Umgang mit dem zwiespältigen Erbe dieser olympischen Spiele nach wie vor darstellt. Anlässlich des Erinnerungsjahres führten Studierende am Historischen Seminar der LMU München im Sommersemester 2022 Interviews mit Zeitzeug*innen der Olympischen Spiele 1972 durch, um verschiedene Perspektiven auf die Olympischen Spiele und das Attentat einzufangen und festzuhalten. Die Podcasts richten sich an eine breite, interessierte Öffentlichkeit. Wir möchten insbesondere dazu ermutigen, die Podcasts in der Geschichtsvermittlung einzusetzen, um Lernenden eine multiperspektivische und kritische Auseinandersetzung mit den Ereignissen um Olympia 1972, aber auch der Methode „Oral History“ zu ermöglichen.
Das Ergebnis dieses studentischen Oral History-Projekts wird in den folgenden Podcast-Folgen bzw. Transkriptionen präsentiert:
- Jüdische Perspektiven: Anna Köstler, Fanny Schenavsky und Elena Sagerer im Gespräch mit Udi Lehavi und Armand Presser
- Münchner Perspektiven: Bosse Trui und Prannavan Surendran im Gespräch mit Ulrike Robl sowie dem Ehepaar Deisenhofer
- Die Perspektive eines arabischen Vermittlers: Johanna Loos und Elena Sagerer über ein Gespräch mit Magdi Gohary
- Die Perspektive eines Fürstenfeldbrucker Augenzeugen: Adelina Krasniqi und Magdalena Urban im Gespräch mit Henning Remmers
Die folgenden beiden Zeitzeug*innengespräche können aus technischen Gründen nur in Form von Transkriptionen zur Verfügung gestellt werden.
- Die Perspektive eines Militärarztes: Sarah Friedenberger und Florian Glaser im Gespräch mit Dr. Karsten Ewert
- Die Perspektive eines Sportlers aus der DDR: Josef Jakob Wimmer und Aylin Yildirim im Gespräch mit Peter Larisch
Projekt-Team
LMU-Studierende: Sarah Friedenberger, Florian Glaser, Anna Köstler, Adelina Krasniqi, Johanna Loos, Fanny Schenavsky, Pranavan Surendran, Bosse Trui, Magdalena Urban, Josef Jakob Wimmer, Aylin Yildirim
Nachbearbeitung: Elena Sagerer, LMU – Lehrstuhl Didaktik der Geschichte und Public History
Sound-Design: Florian Glaser, LMU
Leitung:
Daniela Andre, LMU – Lehrstuhl Didaktik der Geschichte und Public History
Kerstin Baur, Jüdisches Museum München
Julia Treindl, LMU – Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur
Bildrechte: Daniela Andre