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Jüdische Geschichte und Kultur
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Neuerscheinung: Friedrich Pollock: Gesammelte Schriften, Band 1

Dr. Philipp Lenhard

01.10.2018

Im Rahmen eines langfristigen Editionsprojekts am Lehrstuhl ist soeben der erste Band der von Dr. Philipp Lenhard im ça ira-Verlag herausgegebenen Gesammelten Schriften in sechs Bänden des deutsch-jüdischen Sozialwissenschaftlers Friedrich Pollock erschienen. Pollock war Mitbegründer und gemeinsam mit Max Horkheimer langjähriger Leiter des Frankfurter Instituts für So­zialforschung. In einer ersten Besprechung schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 24. August 2018: „Jetzt werden Pollocks Schriften geborgen. Philipp Lenhard, wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU München, hat diese Aufgabe in Angriff genommen. Er selbst wird im nächsten Jahr eine Biographie Pollocks veröffentlichen. Die ‚Gesammelten Schriften‘ [. . .] sind auf sechs Bände angelegt, von denen der erste nun erschienen ist, nämlich die ‚Marxistischen Schriften‘ aus jenen zwanziger Jahren, in denen das Freundespaar sogar die Aufmerksamkeit des Frankfurter Polizeipräsidenten auf sich zog, der sie einwandfrei als Kommunisten identifi­zierte. Zu dem Band gehört neben der erwähnten Dissertation auch eine Streitschrift gegen Werner Sombart, der einem Ständestaat das Wort geredet und dabei nicht nur die Grundlagen des Marxismus attackiert, sondern auch die Juden zu Hauptakteuren des Kapitalismus stilisiert hatte. Lenhard meint, die Sombart-Kritik von 1926 könne man als die erste faschismustheoretische Studie des Instituts lesen. Pollock galt vielen als ‚die graue Eminenz‘ des Instituts für Sozialforschung. Nun wird ein, wenn auch kleiner, Scheinwerfer auf ihn gerichtet, der ihn als Autor zeigt. Gespannt darf man auch auf Lenhards Biographie sein, die Auskünfte über die Ursprünge des westlichen Marxismus, die Vertreibung der jüdischen Intelligenz aus Deutschland, ihr Wirken im Exilland Amerika und die Rückkehr nach Deutschland geben wird.“