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Jüdische Geschichte und Kultur
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Aus den Beständen: Carry Brachvogel

Judith Ritter und Dr. Andreas Heusler

29.06.2017 um 19:00 Uhr

Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Str. 23, 81675 München
Eintritt frei / Anmeldung unter monacensia.programm@muenchen.de

Mit einer Einführung durch Prof. Dr. Michael Brenner, Historisches Seminar der LMU. Lesung und Musik: Susanne Weinhöppel und Roland Astor

Die Schriftstellerin Carry Brachvogel (1864-1942) war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine kulturelle Größe in München. In Zeiten großer Umbrüche führte sie emanzipiert und erfolgreich das Leben einer Vorreiterin: berufstätig, bewusst alleinerziehend, jüdisch. Als Gründerin und tragende Figur des Münchner Schriftstellerinnenvereins trug Carry Brachvogel maßgeblich dazu bei, der Autorentätigkeit auch als Frauenberuf Anerkennung zu verschaffen. Ihr literarischer Salon in Schwabing mit Gästen wie Rainer Maria Rilke oder Lou-Andreas Salomé war legendär. Die Nationalsozialisten erteilten Carry Brachvogel 1933 Publikationsverbot und entzogen ihr jede Erwerbsgrundlage. Zusammen mit ihrem Bruder, dem Historiker Prof. Dr. Siegmund Hellmann, wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo beide wenige Monate später starben.

Die Historikerin Judith Ritter widmet sich dem Leben, Werk und Identität dieser modernen Schriftstellerin, die die Frauen schon 1911 zur Selbstbestimmung ermutigte: „Modern sein heißt für die Frau, ein eigenes Gesetz in der Brust tragen.“Erst seit den letzten Jahren werden ihre Romane und Erzählungen wiederentdeckt. In der „edition monacensia“ im Allitera Verlag werden seit 2013 Bücher von Carry Brachvogel neu herausgegeben. Die Monacensia bewahrt ein umfangreiches Konvolut an Briefen und Dokumenten von Carry Brachvogel und Siegmund Hellmann.

In der Reihe „Aus den Beständen“ präsentieren AutorInnen und WissenschaftlerInnen ihre Arbeiten, die auf Basis der Monacensia-Sammlung entstanden sind.

Veranstalter: Monacensia im Hildebrandhaus, De Gruyter Oldenbourg