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Jüdische Geschichte und Kultur
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Susanne Weigand, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt ‘Diverse Sources - Shared Histories‘
Promotionsstudentin Mittelalterliche Geschichte

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Postanschrift:
Historisches Seminar der LMU
Jüdische Geschichte und Kultur
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München


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nach Vereinbarung

Susanne Weigand ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Ihre Arbeit konzentriert sich auf die alltäglichen sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Interaktionen und Verflechtungen von Juden und Christen vom Mittelalter bis heute. In ihrem Promotionsprojekt mit dem Titel 'Teil der Stadtgesellschaft? Beziehungen zwischen Juden und Christen im spätmittelalterlichen Regensburg' untersucht sie die Geschichte der Juden in ihren verschiedenen Beziehungen zur städtischen Gesellschaft während der größten Wirtschaftskrise des Mittelalters in Regensburg anhand verschiedener städtischen Gerichtsbücher.

Forschungsprojekt Vielfältige Quellen – geteilte Geschichte. Das jüdische Kulturerbe des Mittelalters im zeitgenössischen Diskurs

Susanne Weigand untersucht den Umgang mit dem materiellen Kulturerbe der Jüdischen Gemeinde in Regensburg in Form der jüdischen Grabsteine, die seit der Zerstörung des jüdischen Friedhofs im Jahr 1519 zum öffentlichen Stadtbild gehören. Sie wird Dokumente der Denkmalpflege und Archivalien der Stadt und der Gemeinde daraufhin untersuchen, inwieweit sie Aufschluss über die Wahrnehmung und Erhaltung dieser Grabsteine als jüdisches Kulturgut bis in die Gegenwart geben.
Da diese Arbeit die diachrone Perspektive stärker einbezieht und einen Bogen von 1519 bis in die Gegenwart spannt, beginnt ihre Untersuchung im frühen 16. Jahrhundert: Sie untersucht, welche angesehenen Bürger, Familien und Institutionen Grabsteine als "Visitenkarte" ihrer Beteiligung an der Judenvertreibung von 1519 in die Außenfassaden, Tore, Gehwege und Höfe ihrer Gebäude einmauern ließen. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Besitzer und Bewohner dieser Häuser immer wieder mit den Grabsteinen in ihren Mauern konfrontiert. Untersuchungen zu Aneignungsprozessen in der Vergangenheit werden ergänzt durch Interviews mit heutigen Besitzern der Häuser über ihr Wissen und ihre Beziehung zu den Grabsteinen und die Zusammenarbeit mit der heutigen jüdischen Gemeinde in Regensburg bei der Konzeption und Realisierung von Ausstellungen zu ihrer mittelalterlichen Geschichte.