, , Maimonides in der jüdischen und christlichen Mystik - Jüdische Geschichte und Kultur - LMU München
Jüdische Geschichte und Kultur
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Maimonides in der jüdischen und christlichen Mystik

Prof. Dr. Yossef Schwartz

26.11.2020 um 19:00 Uhr

Maimonides' bedeutendes theo-philosophisches Werk Dalālat al-Ḥā’irīn / More nevuchim / Wegweiser der Verwirrten galt im Laufe seiner Rezeptionsgeschichte als Hauptwerk des philosophischen Rationalismus und als Unterscheidungsmittel zwischen Aufklärung und Gegen-Aufklärung, Rationalismus und Glaube, Philosophie und Mystik. Diese Beschreibung präsentiert aber vor allem ein modernes, anachronistisches und idealistisches Bild, keine historische Realität. Der moderne Idealtyp zeichnet sich durch disziplinäre Einteilungen und starke Neigung zu Eindimensionalität aus; zwei Elemente, die in traditionellen Kulturen viel weniger stark auftauchen. Mehrere "Kabbalisten" und "Philosophen" des Mittelalters zeigen diverse hybridische Kombinationen, die ihrerseits solche modernen, dogmatischen Ausgrenzungen ständig überschreiten. Der jüdische Kabbalist Abraham Abulafia und der christliche Mystiker Meister Eckhart bieten zwei konkrete Musterbeispiele mystischer Rezeption von Maimonides philosophischem Werk.

Die Beispiele Abulafias und Eckharts, wie auch die komplexen Beziehungen zwischen den hier involvierten, diversen mittelalterlichen Sprachen – Arabisch, Latein, europäische Vernakulare, sowie Hebräisch – werden in diesem Vortrag dazu dienen, um einen vergleichenden Blick auf jüdische und christliche Philosophie und Mystik, sowohl als historisches Phänomen wie auch als Thema der modernen Forschung, zu werfen.

 

Um Anmeldung unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de bis spätestens 12:00 Uhr des Veranstaltungstags wird gebeten.