, , Lehrveranstaltungen WiSe 2024/25 - Jüdische Geschichte und Kultur - LMU München
Jüdische Geschichte und Kultur
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Lehrveranstaltungen WiSe 2024/25

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis:
Wintersemester 2024/25
Prof. Dr. Eva Haverkamp-Rott


Basiskurs

Montag 13-16

Juden im mittelalterlichen Reich

Beschreibung: Wie war das Verhältnis von Juden und Christen im mittelalterlichen „deutschen“ Reich? Welche Rolle haben Juden in der Entwicklung der mittelalterlichen Städte gespielt? Welche Beziehungen gab es zu den unterschiedlichen Gruppen der christlichen Gesellschaft, vom Kaiser bis hin zur Stadtbevölkerung? Auf Grund der engen Verflechtung der jüdischen mit der christlichen Gesellschaft werden wichtige Entwicklungen im Verhältnis von Juden und Christen sowie entscheidende Stationen in der Geschichte des „deutschen Reiches“ thematisiert. Daneben werden wichtige Aspekte des jüdischen Gemeindelebens vorgestellt: z.B. Selbstverwaltung, Konfliktregelung, Stellung der Frau, wirtschaftliche Betätigungsfelder.

Übung

Mittwoch 16-18

Recht und Realität

Beschreibung: Jüdische Gemeinden und Gelehrte haben sich an hervorragende Gelehrte und Rabbiner gewandt, um in einem Gerichtsprozess oder in rechtlichen Angelegenheiten Auskunft auf der Grundlage des jüdischen Rechts zu erhalten. Die entsprechenden Antwortschreiben ergeben heute ein sehr aufschlussreiches Quellenkorpus nicht nur für die Jüdische Geschichte, sondern für die mittelalterliche Geschichte allgemein. In dieser Übung lesen wir ausgewählte Antwortschreiben (in Übersetzung), um die rechtliche Argumentationsweise kennenzulernen und den „Sitz im Leben“ zu erörtern. Wie weit wird in den Auskünften auch auf das praktizierte Recht unter Christen eingegangen oder dieses berücksichtigt? Welche Lebensrealitäten lassen sich generell aus diesen Rechtsauskünften ablesen? Zusammengestellt sind Antwortschreiben aus dem 11. bis in 15. Jahrhundert aus dem deutschsprachigen Raum.

Vertiefungskurs
Dienstag 12-15

Juden schreiben Geschichte: Geschichtsschreibung von Juden verfasst

Beschreibung: Ein Hauptcharakteristikum der jüdischen Kultur ist die Selbstreflexion, die auch ein historisches Bewusstsein bedingt. Das Geschichtsbewusstsein der Juden im Mittelalter hat seinen Ausdruck in vielfältigen Formen gefunden u.a. in homiletischer Literatur, belle-lettres und in Geschichten. Doch gab es eine Geschichtsliteratur, die den Gattungsnamen jüdische Historiographie verdient? Welche Kriterien legen wir für eine solche Entscheidung an? Welche Inhalte werden in diesen Schriften vermittelt? Welcher Erkenntnisgewinn kann aus einem Vergleich mit christlicher Geschichtsschreibung gezogen werden? Eine Anzahl von Werken wird auf diese Fragen hin in Ausschnitten studiert und in Beziehung zueinander gesetzt. Zudem werden die Texte unter dem Gesichtspunkt diskutiert, mit welchen Fragestellungen und mit welchen Erkenntniszielen sie im Schulunterricht eingesetzt werden können sowie welche Informationen Lehrerinnen und Lehrer benötigen, um diese Texte zu unterrichten.

Oberseminar/Bachelorkurs/Masterkurs
Mittwoch 18-20

Beschreibung: Vorstellung von Forschungsprojekten und Vorträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Themen ihrer Qualifikationsarbeiten im Bereich der Mittelalterlichen Jüdischen Geschichte.