Netzwerke im jüdischen München des 19. Jahrhunderts. Eine Bestandsaufnahme zur Quellenlage und zu aktuellen Forschungsdesideraten
Workshop
01.12.2025 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Der Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München und das Jüdische Museum München laden zu einem Forschungsworkshop zur jüdischen Geschichte Münchens im langen 19. Jahrhundert ein (also vom späten 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg). Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in München nur wenige, meist finanzstarke »Hofjuden« geduldet. Eine jüdische Gemeinde und junge Familien, deren Kinder gebürtige Münchner waren, hatte es jahrhundertelang nicht mehr gegeben. Das Edikt von 1813 ermöglichte den Zuzug von Juden aus Franken und Schwaben und den Aufbau einer Infrastruktur für jüdisches Leben. Im Kontext von Urbanisierung und zunehmenden Freiheitsrechten für die persönliche Lebensgestaltung wuchs die Münchner jüdische Gemeinde im Lauf des 19. Jahrhunderts rasant, sie wurde zur größten Kultusgemeinde Bayerns. Trotz dieser tiefgreifenden Veränderungen ist die jüdische Geschichte Münchens im 19. Jahrhundert im Vergleich zum 20. Jahrhundert wenig erforscht und erst in ihren Konturen oder kontingenten Einzelaspekten dargestellt.
Neben der fachwissenschaftlichen Vernetzung dient der Workshop einer aktuellen Bestandsaufnahme der Quellenlage und der Forschungsdesiderate zum jüdischen Leben in München im 19. Jahrhundert. Der Verlust von Dokumenten der Israelitischen Kultusgemeinde in den Jahren 1938 und 1970 sowie privater Sammlungen durch Migration und Deportation ist unwiederbringlich. Dennoch könnte das Zusammentragen der bekannten Fragmente helfen, diese spürbaren Leerstellen etwas auszugleichen.
Veranstaltende: Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dr. Eva Tyrell, Jüdisches Museum München.
Das Programm finden Sie hier.
Veranstaltungsort: IBZ, Amalienstraße 38, 80799 München.
Anmeldung: Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Bitte klicken Sie hierzu auf folgenden Button:
oder telefonisch unter 089 2180 5570.
